Jedes Jahr besuchen seit 1980 Emigranten und Überlebende des Holocaust bzw. ihre Nachkommen unsere Stadt. Im Rahmen des Projekts „Jüdisches Leben in Frankfurt am Main“ finden auch Begegnungen mit Schülern statt.
Schüler der Klasse 9a der Lichtigfeld-Schule hatten in diesem Jahr Gelegenheit, am 23. Mai 2016 sogar die Enkel und den Urenkel eines ehemaligen Sportlehrers am Philanthropin kennenzulernen. Emil Gustav Heinrich Stelzer wurde 1944 im KZ Buchenwald ermordet. Seine Frau, Else Setta Stelzer, starb 1944 in Auschwitz. Ihre Kinder wurden in den USA adoptiert. Mark, Steven und Trevor Novins erzählten, wie bewegend es für sie war, die Stolpersteine vor dem Haus ihrer Großeltern zu sehen und zu berühren. Sie waren sehr beeindruckt von der Herzlichkeit, mit der sie überall empfangen wurden, und von der Ernsthaftigkeit, mit der in Deutschland die Auseinandersetzung mit der schrecklichen Vergangenheit erfolgt. Da Emil Stelzer auch aktiver Fußballer war, erhielten Mark, Steven und Trevor sogar Gelegenheit, das Relegationsspiel der Eintracht im Stadion zu verfolgen. Sie waren begeistert.
Die Schüler der 9a hatten das Gespräch mit viel persönlichem Engagement vorbereitet, berichteten auch von ihrer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust; so vergingen die zwei Stunden sehr schnell und in angeregter Atmosphäre.