Denkmalpflege heißt: Nicht kaputt machen!

Programm „denkmal-aktiv”

Denkmalpflege heißt: Nicht kaputt machen!

Programm „denkmal-aktiv”

„Der Felsendom heißt so, weil…“, Lilith überlegt kurz, „weil er auf einem besonderen Felsen steht.“ Das voll besetzte Plenum aus Lehrern und Schülern lacht zustimmend, und Lia ergänzt: „Genau! Und diesen Felsen sieht man im Inneren – natürlich nicht hier in unserem Modell.“

Die beiden Schülerinnen der 6b legten spontan eine Spitzen-Präsentation zu ihrem Modell hin, das sie am Vormittag in einem Bildhauer-Workshop in kaum zwei Stunden aus einem Bogen Pappe gebaut hatten. Sie erläuterten in wenigen Sätzen, dass der weltberühmte antike Kuppelbau in der Altstadt von Jerusalem für Muslime wie für Juden ein symbolträchtiger, heiliger Ort ist:

Nach jüdischer Tradition ist auf diesem Felsen die Welt gegründet worden, und Abraham war dort bereit, G´tt seinen Sohn Isaak zu opfern. Lia erläutert weiter, dass die antike Kuppelkonstruktion aus Holz besteht und dass in islamischer Tradition an dieser Stelle der Prophet Mohammed in den Himmel aufgefahren ist.

Lia und Lilith waren als Vertreterinnen unserer Schule zu einem bundesweiten Erfahrungsaustausch ins bayerische Feuchtwangen eingeladen. In der dortigen Bayerischen BauAkademie und im fränkischen Freilichtmuseum Bad Windsheim fanden praktische Workshops für die rund 50 Schülerinnen und Schüler rund um das Thema Restaurierung und Handwerk statt. Die Jugendlichen waren mit Lehrerinnen und Lehrern von ganz unterschiedlichen Schultypen gekommen, um schulübergreifend neue Kontakte zu knüpfen und miteinander ihre Zwischenergebnisse zu diskutieren.

Beim Abschied fanden es viele Teilnehmer schade, dass ein fach- und schulübergreifender Austausch wie dieser mit einem dreitägigen praxisnahen Programm nicht öfter stattfinden kann.

Für unsere Schülerinnen und Schüler endet das Schulprogramm „denkmal-aktiv“ mit der Kunstausstellung zum Thema „Heim@“ im Deutschen Architektur Museum kurz vor den Sommerferien.

Doch in Feuchtwangen entstanden viele neue Kontakte: So hat die Schulleitung der Medienschule Babelsberg angefragt, ob sich die Lichtigfeld-Schule nicht gemeinsam mit ihnen bewerben möchte. Dann ginge es im nächsten Schuljahr um das Thema „G´ttes Häuser“ – und damit um ein gesellschaftlich wichtiges Anliegen, bei dem auch Denkmalschützer gefragt sind.

Bei seiner Führung durch ein saniertes Barockhaus in der Feuchtwanger Altstadt fasste ein Architekt das so zusammen: „Denkmalschutz heißt eben auch: Denk-mal an die nächste Generation! Und vor allem: Mach das, was Du an Altem vorfindest, nicht vorschnell einfach kaputt!”

Mehr Infos über die bundesweiten Schulprojekte unter: www.denkmal-aktiv.de