Nach der Umstellung vom Abitur nach 13 Schuljahren (G9) auf ein Abitur nach 8 Gymnasialjahren (G8) hagelte es jahrelang von vielen Seiten Kritik. Eingeführt, heiß diskutiert und teilweise zurückgenommen. Die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun (G9) auf acht Schuljahre (G8) beschäftigte seit den frühen 2000-er-Jahren immer wieder die Gemüter der Schulpolitik, der Medien und der Eltern.
Inzwischen haben sich etliche Bundesländer und die meisten Schulen vom Abitur nach 12 Schuljahren verabschiedet und zu 13 Schuljahren zurückgekehrt. Auch die I. E. Lichtigfeld-Schule (derzeit G8) denkt darüber nach, welches Modell denn nun sinnvoller ist?
Eingeführt wurde die verkürzte Gymnasialzeit, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Abiturientinnen und Abiturienten beim Berufseintritt zu verbessern und eine höhere Bildungshomogenität über die Bundesländer hinweg zu etablieren.
Diskutiert wurde die Verkürzung der Gymnasialzeit vor allem vor dem Hintergrund der Beibehaltung des Gesamtlernvolumens bei gleichzeitiger Erweiterung des Kerncurriculums auf beispielsweise digitale Medien oder politische Bildung. Als Konsequenz wurde von Eltern und Schülerschaft ein zu großes Stoffpensum, ein zunehmender Leistungsdruck und soziale Kompetenznachteile für die G8- Abiturienten wahrgenommen. Gleichzeitig gibt es auch durchaus Kinder, die mit G8 kein Problem haben und das gewonnene Jahr für ihre berufliche oder wissenschaftliche Orientierung nutzen möchten.
Ob die getroffenen Entscheidungen für oder gegen eine Verkürzung der Gymnasialzeit aus wissenschaftlicher Perspektive sinnvoll sind, beschäftigt die Gremien der I. E. Lichtigfeld-Schule ebenso wie die Verantwortlichen der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Aus diesem Grund laden wir Sie ein, an einer Veranstaltung zur wissenschaftlichen Einschätzung und Bewertung der jeweiligen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Anzahl der Schuljahre teilzunehmen.
Unsere Gäste sind mit den Herausforderungen der Schul- und Gymnasialpädagogik einschlägig erfahren:
Prof. Dr. Jens Dreßler, Professur für Gymnasialpädagogik an der Universität Würzburg
Dr. Matthias Erhardt, Geschäftsführer der Professional School of Education (PSE), Universität Würzburg
Termin 1: Montag, den 23. Mai 2022
Ort: Aula der Lichtigfeld-Schule
Uhrzeit: 19:00 Uhr
zusätzlich: Prof. Dr.Mareike Kunter, Direktorin, Deutsches Institut für pädagogische Forschung (DIPF), Leibnitz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Termin 2: Montag, den 30. Mai 2022
Ort: Aula der Lichtigfeld-Schule
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Wir freuen uns auf aufschlussreiche Gespräche mit Ihnen und hoffen auf zahlreiches Erscheinen.
Dr. Noga Hartmann, Schulleiterin der I. E. Lichtigfeld Schule
Harry Schnabel, Vorstand Schuldezernent Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
Prof. Dr. Doron Kiesel, Mitglied der Schulkommission der I. E. Lichtigfeld-Schule