Filmvorführung und Filmgespräch

Ein neues Format bei „Lichtigfeld-Schule im Dialog“

Filmvorführung und Filmgespräch

Ein neues Format bei „Lichtigfeld-Schule im Dialog“

Am 29. Oktober 2018 hatte die I. E. Lichtigfeld-Schule zum dritten Mal zu ihrer jährlich wiederkehrenden Veranstaltung „Lichtigfeld-Schule im Dialog“ geladen. Seit drei Jahren engagiert sich eine Gruppe dafür, eine Plattform zum gesellschaftspolitischen Diskurs zu Themen unserer Schulgemeinschaft, Gemeinde und Gesellschaft anzubieten.

2018 sollte sich diese Veranstaltung im weitesten Sinne mit Identität und jüdischem Leben in Deutschland beschäftigen. Unter dem Titel „Zeiten des Umbruchs: die 3. Generation zwischen Aufbruch und Erinnerung“ wurde ein völlig neues Format entwickelt: In Kooperation mit der Kulturabteilung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt im Rahmen der Jüdischen Filmtage wurde in der gut besuchten Aula der vielfach sehr positiv rezensierte Film der Regisseurin Alexa Karolinski „Lebenszeichen – Jüdischsein in Berlin“ gezeigt.

Im Anschluss daran folgte – in liebevoll vorbereiteter Kulisse – ein Filmgespräch mit zwei hochkarätigen Gästen: Frau Christiane von Wahlert, Geschäftsführerin der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO), und Frau Dr. Lea Wohl von Haselberg, Film- und Medienwissenschaftlerin an der „Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf“, sprachen zunächst miteinander und dann unter Beteiligung des Publikums über den Film.

Dieser zeigt gut durchkomponiert in meist ruhigen Bildern Aspekte jüdischen Lebens im privaten Raum der Familie der Regisseurin wie an öffentlichen, vor allem Erinnerungsorten in Berlin, vielfach ebenso überraschend in dem, was gezeigt, wie in dem, was bewusst ausgelassen wird.

So konnte die Diskussion darum kreisen, welche Bedeutung Rituale haben oder inwiefern sich der Umgang mit der Erinnerung an die Vergangenheit und der Gegenwart bei der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland unterscheidet. Ebenso ging es darum, inwiefern dies wiederum innerhalb der jüdischen Gemeinschaft für die 2. und die 3. Generation nach der Schoah gilt – alles Themen, die der empfehlenswerte Film künstlerisch bearbeitet.

Interessante Gespräche in der Pause und nach Abschluss der Diskussion bei einem Glas Wein oder Wasser und einem köstlichen Obst- und Nussbüffet rundeten den langen, jedoch sehr gelungenen Abend ab. Noch einmal ein herzlicher Dank an alle Beteiligten innerhalb und außerhalb der Schule!