Am Montag, den 6. November, besuchten uns Vertreter der Zionistischen Jugend in Deutschland (ZJD), um uns das Projekt Neta’im vorzustellen. Dieses von Habonim Dror aus Israel entwickelte Programm beinhaltet Aktivitäten rund um Israel sowie die jüdischen Feiertage in Schulen und Kindergärten außerhalb Israels, um die Verbindung zwischen der jüdischen Diaspora und Israel zu stärken.
Neta`im wurde von Ofir Libstein – Zichrono Liwracha (Z“L), gesegnet sei sein Andenken, gegründet. Ofir, nicht nur Vorsitzender der Regionalverwaltung Sha’ar Hanegev, sondern auch führender Kopf der weltweiten Jugendbewegung Habonim Dror, prägte Neta’im und zahlreiche weitere Projekte weltweit als Mann der Vision und der Tat. Mit großer Leidenschaft setzte sich Ofir für Israel ein und strebte nach der Verbindung zwischen dem Land und den verschiedenen jüdischen Gemeinden in der Diaspora.
Tragischerweise verlor Ofir, ein Bewohner des Kibbutz Kfar Aza, am Morgen des 7.10. während des Hamas-Angriffs auf Israel sein Leben. Mutig und selbstlos verteidigte es seine Familie und seinen Kibbutz und starb bei einem Schusswechsel. Aber seine Hingabe für sein Land lebt in Neta’im weiter.
Das Programm in der Grundschule richtete sich an Kinder mit Hebräisch als Muttersprache der dritten Klassen sowie an alle vierten Klassen. Dabei nahmen die Schüler*innen an drei verschiedenen Stationen teil: An der ersten lernten sie die Landkarte von Israel kennen und platzierten darauf die Namen von Städten an den richtigen Orten. An der zweiten Station bastelten die Kinder Postkarten und Bilder für Soldaten und Kinder in den Kibbuzim in der Nähe des Gazastreifens. Die dritte Station war ein interaktives Spiel mit Fragen über Israel. Die Dritt- und Viertklässler*innen nahmen mit viel Spaß und Engagement teil und erhielten zum Abschluss ein kleines Geschenk für Chanukka.
Im Gymnasium fand dagegen ein spezieller Workshop rund um die Reichspogromnacht und Erinnerungskultur für die Schüler*innen der Klassen 5 bis 9 statt. Dieser wurde von Prof. Ariel Feldstein von der Ben-Gurion-Universität, Mitglied der Neta’im-Gruppe, geleitet. In Gruppenarbeit analysierten die Gymnasiasten die Bedeutung des Begriffs „Erinnerung“ im Zusammenhang mit dem Gedenktag zur Pogromnacht. Die Idee hinter dem Workshop war es, zu verstehen, dass Erinnerungen immer subjektiv sind – im Gegensatz zur Geschichtswissenschaft.
Die Projekte in unserer Schule sollen an Ofir Libstein erinnern. Möge sein Vermächtnis uns weiterhin inspirieren, die Werte der Gemeinschaft, Vision und Tatkraft hochzuhalten.
Unser besonderer Dank gilt dem Neta’im- sowie dem ZJD-Team.
Fotos: IEL