Musikalische Entdeckungsreise der vierten Klassen

Bachmuseum und Wartburg in Eisenach

Musikalische Entdeckungsreise der vierten Klassen

Bachmuseum und Wartburg in Eisenach

Große Aufregung herrschte letzten Donnerstag, den 20. September 2018, zu Schulbeginn, als die Kinder der vierten Klassen sich auf den Weg nach Eisenach machten. Warum es ausgerechnet dorthin ging, war jedem Schüler sonnenklar: Schließlich wurde dort 1685 der berühmteste Sohn der Stadt, Johann Sebastian Bach, geboren.

Gut gelaunt und gut vorbereitet traten die Kinder die Reise an. Die Frankfurter Bürgerstiftung übernahm alle Kosten des Ausflugs, denn die Klassen erwiesen sich nach einem Konzertbesuch im Rahmen der Schülerkonzerte Frankfurt im Frühjahr als so fachkundig und interessiert, dass sie dafür mit dieser Exkursion belohnt wurden. Im Bus wurden die Kinder von zwei Verantwortlichen der Bürgerstiftung herzlich begrüßt, denen wir hiermit nochmals herzlich danken!

Die Busfahrt verlief zäh, denn ein Stau brachte den Zeitplan etwas durcheinander. Den Kindern war das gleich; einige waren eher müde, andere diskutierten schon eifrig: Wie wird es wohl in Bachs Geburtshaus aussehen? Wird man sein Kinderzimmer noch sehen können, seine Instrumente? Denn schließlich hatte er bis zum Tode seiner Eltern ja nur 9 Jahre dort verbracht. Als das Ortsschild von Eisenach auftauchte, wurden die Blicke der Kinder wacher, und als erst das Bachmuseum vor ihnen stand, wurde allen klar: Hier also war der große Komponist geboren worden. Wow, das gibt es wirklich?

Im Bachmuseum angekommen übernahm ein Theaterpädagoge die Führung durch das Museum. Im Konzertsaal stellte er verschiedene Instrumente der Barockzeit mit kurzen Werken vor: zwei Orgeln, ein sehr leises Clavichord für das nächtliche Üben, ein deutlich lauteres Spinett und schließlich das voluminöse Cembalo. Nur – warum sind die weißen Tasten des Klaviers beim Cembalo schwarz und die schwarzen weiß? Großes Rätselraten bei den Kindern und eine einfache Antwort: Die Instrumente konnten günstiger hergestellt werden, denn die schwarzen Tasten aus Ebenholz kosteten viel weniger als die weißen aus Elfenbein oder Knochen.

Bachs Lieblingsinstrument war die Orgel, doch der Wind zum Spielen musste früher selbst gemacht werden. Ein fleißiger Schüler konnte hier weiterhelfen und den Blasebalg bedienen. Zum Abschluss der Vorführung sangen die Kinder den Kanon „Kraut und Rüben“, um danach weiter im Geburtshaus Bachs stöbern zu können. Nach dem Bachmuseum ging die Reise zur nahe gelegenen Wartburg, einer weiteren Attraktion Eisenachs. Immerhin fand hier vor über 800 Jahren mit dem sogenannten „Sängerkrieg“ ein musikalischer Wettstreit, eine Art mittelalterlicher „Song Contest“, statt. Die Kinder ließen es sich nicht zweimal sagen und gaben im Konzertsaal der Wartburg kurzerhand ein kleines Ständchen.

So konnte gut gelaunt die Rückreise angetreten werden. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser sehr lehrreichen und gut organisierten Exkursion waren sich einig: Das war ein wirklich gelungener Ausflug!