Spannende Dreharbeiten im Philanthropin

Uri Sella, ein ehemaliger Schüler, kehrt zurück

Spannende Dreharbeiten im Philanthropin

Uri Sella, ein ehemaliger Schüler, kehrt zurück

Am Mittwoch, dem 25.05.2016, hatten wir einen besonderen Besuch in der Schule. Uri Sella, ein ehemaliger Schüler des Philanthropin, kam nach 77 Jahren zurück an seine Schule. Es wurde ein Dokumentarfilm über ihn gedreht.

Sella wurde 1930 in Frankfurt geboren. Sein Vater wurde nach Polen deportiert, als er noch sehr klein war. Als dann seine Mutter erkrankte, UriSella-02kam er in ein Kinderhaus der Flersheim-Sichel-Stiftung. Von dort aus wurde er im Philanthropin beschult. Bei seinem Besuch bei uns konnte er sich an seinen Lehrer erinnern und ihn auf einem Foto erkennen, er erinnerte sich an den damaligen Turnsaal, heute unsere Aula, und an den großen Schulhof, der damals ohne die jetzige Turnhalle viel größer war.

Seine Mutter erkannte die Gefahr für ihren Sohn und willigte ein, ihn mit der Jungengruppe im Rahmen des sogenannten „Kindertransports“ im März 1939 nach London ausreisen zu lassen. In einem Dorf bei London wurde die Gruppe von 26 Jungen als Flüchtlinge durch die Hilfe von James Armand de Rothschild beschult und verpflegt. Nach dem Krieg und seinem Studium ist Uri Sella nach Israel emigriert. Dort gehörte er zu einem kleinen Team von Israelis, die in den 80er Jahren die Alija der äthiopischen Juden nach Israel ermöglicht haben.

Beide Eltern und die gesamte Familie von Uri Sella wurden in der Schoah ermordet.

Seine Geschichte, Eindrücke und Rückblicke teilte uns Uri Sella in einem Interview mit zwei Schülerinnen aus unserer Schülerzeitung mit. Unsere Schulleiterin Frau Dr. Hartmann führte ihn durch die Schule. Wenn der Dokumentarfilm fertiggestellt ist, freuen wir uns auf eine Kopie. Es war ein bewegender Besuch.