„Spaziergangswissenschaft“

Zu Fuß von der Schule ins Architekturmuseum

„Spaziergangswissenschaft“

Zu Fuß von der Schule ins Architekturmuseum

Donnerstag, 10. März 2016: Für jeden schnell ein leckeres Lunchpaket im Schul-Foyer, dann ging es los. Zu Fuß. Oha. Bei solch unerwartetem Frühlingssonnenschein bogen wir nicht Richtung Bahnhaltestelle der U5 ab, sondern spazierten in den Anlagenring und von dort durch den Park zum Mainufer. Denn – kein Scherz! – aufmerksames Spazieren ohne Kopfhörer ist eine anerkannte moderne Wissenschaft, eben Spaziergangswissenschaft, und spontanes Zeichnen in der Stadt ist im Internet unter Urban Sketching zu finden.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a nahmen den spontanen Planwechsel am Donnerstagnachmittag tapfer hin. Zumindest gab es dann am Mainufer ein Picknick mit Blick auf die Skyline von Frankfurt. Unser Ziel war das DAM, das Deutsche Architektur Museum. Wir wollten uns dort einen Eindruck vom Museumsgebäude selbst verschaffen. Viele Gäste Frankfurts besuchen das Museumsufer mit dem Architekturmuseum auch aus dem Grunde, weil es der Architekt  O. M. Ungers in den 1980er Jahren nach dem Motto „Haus im Haus“ umgestaltet hatte. Im ersten Stock des Museums, im Zentrum der Architekturmodelle, die das Wohnen und Leben „Von der Urhütte zum Wolkenkratzer“ zeigen, lag unser Ziel: ein quadratischer Raum von etwa sieben mal sieben Metern Grundfläche, den das DAM den Kunstkursen unserer Schule als Ausstellungsfläche zur Verfügung stellt. Am 7. Juli um 17 Uhr, oder anders ausgedrückt, „eine Woche vor den Sommerferien“, wollen wir dort eine Ausstellung zum Thema „Heimat“ eröffnen. Wir wollen den Raum mit Kunstwerken und Aussagen von Schülerinnen und Schülern gestalten, die im Rahmen des deutschlandweiten Projektes denkmal-aktiv entstehen.

Sie sind jetzt schon herzlich eingeladen!

Zunächst saßen wir aber am Donnerstagnachmittag im Kreis in unserem zukünftigen Ausstellungsraum und machten ein erstes Brainstorming dazu, was wir anderen Frankfurter Museumsbesuchern über unsere Ideen zum und Fragen an den Begriff „Heimat“ vermitteln wollen. Es geht um Fragen wie: Was heißt Heimat für mich persönlich? Geht es um Essen, Geschmack, Sprache, Musik, Erinnerung oder um innere Bilder? Ist Heimat ein imaginärer oder ein realer Ort? Denke ich dabei an Russland oder an Georgien oder an Tel Aviv oder Frankfurt am Main? Wir dürfen gespannt sein, wie unser Ausstellungsraum im DAM am 7. Juli 2016 aussehen wird.

Übrigens gönnten wir uns für die Rückfahrt dann doch die U5 bis zur Schule.

 

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