Das neue Schuljahr fing für die Grundschulkinder ganz besonders aufregend an. Trotz der Masken, die getragen werden mussten, durften sie zusammen mit ihrer ganzen Klasse endlich ihr neues Schulgebäude betreten.
„Dies ist nicht nur ein Neubau, sondern euer neues Zuhause“, so Rabbiner Soussan.
Stimmt – aber erst mal von vorne:
Zu Beginn fanden sich die Kinder der Klassen E2 bis 4 (wegen Corona in mehreren Gruppen aufgeteilt) im Festsaal des Gemeindezentrums ein.
Alle hörten unserem Schuldezernenten Harry Schnabel genau zu, wie dieser anhand eines eigens dafür angefertigten Quadratmetermodells in Realgröße besonders anschaulich die Größe des Neubaus erklärte: 5.300 qm groß ist die neue Schule und „…es gibt keine Kreidetafeln mehr, sondern Smartboards“.
Anschließend sahen sie den Film (siehe unten), in dem der Namensgeber der Schule, Dr. I. E. Lichtigfeld, bei der Schulgründung 1966 sagte: „Wir wollen kein großes Aufsehen. Die Schule ist ein zartes Pflänzchen, das noch viel begossen werden muss.” Was für ein schöner Baum ist inzwischen daraus geworden!
Auch Frau Dr. Hartmann betonte die Bedeutung des Gebäudes und hob hervor: „Ihr seid die ersten, die das neue Schulgebäude beziehen werden“.
Und dann folgte ein Film, bei dem die Kinder mit großen Augen und offenem Mund zuschauten: Rabbiner Soussan lud die „fliegende Mesusa“ in einem Film ein, den Neubau in einem virtuellen Rundgang kennen zu lernen. Alle waren nun noch gespannter. (Aufgrund technischer Gegebenheiten wird dieser Film erst in wenigen Tagen zu sehen sein.)
Dann ging es los mit dem Moment, an dem das Gebäude zu einer jüdischen Schule wurde: Das Anbringen der Mesusa am Eingang. Alle Kinder und Lehrkräfte gingen in den neuen Schulhof und standen (unter Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands) zusammen, während unsere Rabbiner Apel und Soussan laut und deutlich die Bracha zum Anbringen der Mesusa sprachen.
Dann kam der nächste große Moment: das Betreten der Schule und der Klassenräume.
Nach dem Durchschneiden eines Bandes betraten die Kinder ihren jeweiligen Klassenraum. Dort wurden sie abermals überrascht. Auf jedem Tisch stand ein Willkommens-Paket mit vielen kleinen Geschenken. Und natürlich wurden auch an allen Klassenräumen noch Mesusot angebracht.
„Das ist der beste Tag meines Lebens“, sagte eine Zweitklässlerin. „Das ist das Beste, was ich je bekommen habe“, fügte ihr Klassenkamerad hinzu.
Auch in dem neuen Gebäude setzt sich die Tradition der Schule ungebrochen fort. Herzstück sind die Säulen der Mischna: die Lehre, die Werte und das Für- und Miteinander. Der Auftrag der Schule bleibt auch im neuen Schulhaus bestehen: den Kindern jüdische (wie universelle) Werte zu vermitteln und vorzuleben, sie liebevoll und kompetent mit „Herz und Verstand“ weiter zu bilden, um dazu beizutragen, dass sie zu wertebewussten, glücklichen Mitgliedern unserer Gesellschaft werden.
Unser großer Dank gebührt der Gemeinde und vor allem dem Schuldezernenten, Herrn Harry Schnabel. Für die Gestaltung dieser wunderschönen und bewegenden Eröffnungsfeier möchten wir uns auch bei allen Beteiligten, die diesen Tag so liebevoll vorbereitet und durchgeführt haben, von Herzen bedanken.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule und allen Schülerinnen und Schülern wünschen wir einen guten Start und ein ganz herzliches Mazal tov!
1. Film „Rabbiner Dr. I. E. Lichtigfeld” : Ilana Goldschmidt
2. Film „Fliegende Mesusah” : Leon Spanier
Fotos: Leon Spanier