Zu Rosch Haschana

Briefe und Grußkarten

Zu Rosch Haschana

Briefe und Grußkarten

„Ja, ja, früher war es so schön, als man sich noch die Zeit zum Schreiben von Briefen nahm.“ So hört man es in unserem Zeitalter von SMS und WhatsApp-Nachrichten öfters. Stefan Zweig widmete bereits 1924 einen wehmutsvollen Nachruf dieser Briefkultur: „Eine edle und kostbare Kunst scheint ihrem Ende entgegenzugehen: die Kunst des Briefes (…). Diese Kunst des Briefeschreibens scheinen wir verlernt zu haben.“

Nein – wir haben das nicht verlernt! Bei uns an der Lichtigfeld-Schule wird Briefkultur gelebt und ihren Höhepunkt findet sie jedes Jahr kurz vor Rosch Haschana. Im Deutschunterricht stand die Kunst des Briefeschreibens schon immer auf dem Lehrplan, aber nur Übungsbriefe für seine Lehrerin oder Lehrer schreiben, das wird mit der Zeit langweilig. Im jüdischen Monat Elul verwandelt sich deshalb die ganze Schule in eine Postfiliale, in der Rosch Haschana-Karten und Briefe von einer Klasse zur anderen getragen und in die dazu aufgestellten Briefkästen befördert werden. Wie im Taubenschlag kann man Schülerinnen und Schüler während der Pausen und zwischen den Schulstunden durchs Schulhaus eilen sehen, um ihre mit viel Herz und Aufwand gebastelten und geschriebenen Karten einzuwerfen.

Den jüdischen Brauch, zu Rosch Haschana Karten und Briefe an Freunde und Verwandte zu schicken, lieben die Lichtigfelder Schülerinnen und Schüler sehr und er ist eine nicht wegzudenkende Schultradition geworden. Deshalb wird sich jedes Jahr in allen Jahrgangsstufen begeistert dafür Zeit genommen, eifrig gebastelt und – geschrieben!

Schana Towa, metuka u‘meworachat!

Ein süßes und gesegnetes Jahr 5779 Ihnen allen!