Am Montag, 04.09.2017 war es so weit: Die ganze interessierte Schulgemeinde war zum Informationsabend zur Errichtung der Gymnasialen Oberstufe der Lichtigfeld-Schule eingeladen, die ihren Betrieb zum nächsten Schuljahr 2018/19 aufnehmen wird.
In seinen Begrüßungsworten sprach unser Schuldezernent Herr Schnabel den Aspekt an, der den Abend durchzog und der die besondere Bedeutung dieses Vorhabens verdeutlicht: Nach der Zwangsschließung des Philanthropin und der Schoah folgte ein zunächst undenkbar erscheinender Wiederaufbau des jüdischen Gemeindelebens und des jüdischen Bildungswesens in Frankfurt, bei dem die Lichtigfeld-Schule als erste neu- oder wiedergegründete Schule in Deutschland eine wesentliche Rolle spielte. Dieser Weg wird nun mit der Oberstufe als Weg zum Abitur – erstmals dann 2021 – konsequent fortgesetzt.
Als zweiter Redner stellte der Leitende Schulamtsdirektor Herr Sauerhoff als Vertreter des Staatlichen Schulamts klar, dass das Hessische Kultusministerium es den Schülerinnen und Schülern der Lichtigfeld-Schule ermöglicht, ein vollgültiges Abitur wie an staatlichen Schulen zu machen. Er freue sich schon darauf, als voraussichtlicher Prüfungsvorsitzender am Ende Abiturzeugnisse unterschreiben zu dürfen, auf denen das Logo der Lichtigfeld-Schule prangt. Eine enge Kooperation zwischen Schule und Staatlichem Schulamt werde verbürgen, dass die gewohnte Qualität der Lichtigfeld-Schule sich auch bis zu diesem Abitur fortsetzt.
Der externe Berater, Studiendirektor M. Koepsell, ehemals Oberstufenleiter der Musterschule und nun Direktor des Gymnasiums Nied, stellte kurz die bei der Konzeption leitenden Gedanken vor: Es galt, einen sicheren Weg zum Abitur und ein zum Schulprofil passendes Angebot mit arbeitsfähigen Kursen auch an einer relativ kleinen Oberstufe zu schaffen. Er legte Wert auf die Feststellung, dass dies hervorragend gelungen sein.
Dieses Angebot stellten dann die Schulleiterin Frau Dr. Hartmann und der Stellvertretende Schulleiter Herr Hartenfeller anhand einer Power-Point-Präsentation vor: Sie machten das Publikum zunächst mit den in das Konzept einfließenden Rahmenbedingungen und Orientierungshilfen, etwa den Ergebnissen des Elternfragebogens von 2015, insbesondere aber mit den rechtlichen Vorgaben für die Gymnasiale Oberstufe ganz allgemein und den wesentlichen Grundbegriffen vertraut.
Dann stand das Profil der „kleinen, aber feinen“ Lichtigfeld-Oberstufe im Mittelpunkt, das jüdische Werte und Traditionen mit Internationalität verbindet und Besonderheiten und „Extras“ mit dem „klassischen Angebot“ einer Oberstufe kombiniert. Schwerpunkte werden bei den Fächern Englisch, Deutsch, Mathematik und Politik und Wirtschaft gesetzt und den Anforderungen des Hessischen Landesabiturs Genüge getan, ohne das jüdische Profil zu vernachlässigen.
Eine rege Fragerunde schloss sich an und gab den Vertretern auf dem Podium Gelegenheit, Unklarheiten auszuräumen und ergänzende Informationen zu geben. Zur Freude der Anwesenden nutzte Herr Sauerhoff noch einmal die Möglichkeit, die hohe Qualität unseres Schulangebots deutlich zu machen.
Mit einem erneuten Hinweis auf die historische Dimension des Projekts und Dank an alle Beteiligten verabschiedete Frau Dr. Hartmann Publikum und Podium.