Endlich konnten wir dieses Jahr wieder gemeinsam in großer Runde unsere Lern-Seder-Feiern an der Schule stattfinden lassen. In den vergangenen Jahren war das Mischen von Lerngruppen wegen Corona verboten gewesen. Umso mehr genossen nun alle Kinder die beiden großen Lernseder-Feiern der Klassen 5 – 7 sowie der Jahrgänge 8 – Q4 in der Mensa des Philanthropin.
Alle Klassen hatten sich bereits zwei Wochen vorher im Religions-, Iwrit- und Musikunterricht auf den Lernseder vorbereitet. Jede Klasse bekam einen Abschnitt der Haggada zugeteilt, den sie am Seder erklärte sowie performte. Dabei waren unsere Jüngsten jeweils als eine der zehn Plagen verkleidet und überlegten sich kreative Überraschungen, mit denen sie – immer dann, wenn ihre Plage erwähnt wurde – diese für die anderen erlebbar machten. So hatte z.B. eine der 5. Klassen als Plage „Blut“ selbstgemachte Konfettikanonen gebastelt, mit denen sie über alle anderen rotes Konfetti verteilte. „Der Hagel“ dagegen warf dicke weiße Papierkugeln, und „die Frösche“ ließen ein lautes Quaken ertönen.
Die Zutaten und speziellen Speisen des Sedertellers hatten Schülerinnen und Schüler vor dem Lernseder in der Lehrküche vorbereitet, so dass sich alle Teilnehmer*innen gleich zu Beginn ihren eigenen Sederteller „am Buffet“ zusammenstellen konnten.
Rabbiner Julien Chaim Soussan begleitete die Klassen durch die Haggada und moderierte ihre Erklärungen. Beim gemeinsamen Unterricht mit insgesamt 160 Schülerinnen und Schülern waren alle beeindruckend aufmerksam. Gemeinsam sangen sie und nahmen eine leckere Mahlzeit ein. Rückblickend waren es zwei ausgesprochen lehrreiche Sederfeiern – mit toller Stimmung und vielen schönen Erlebnissen, die bestimmt allen noch lange positiv im Gedächtnis bleiben werden.