In der zweiten Dezemberwoche besuchten Schülerinnen und Schüler der I. E. Lichtigfeld-Schule die St. Angela-Schule in Königstein im Taunus – eine weitere Begegnung in unserem Trialog zur interreligiösen Verständigung. Erwartungsvoll und voller Neugier wurden sie von den Gastgeberinnen und Lehrkräften der katholischen Mädchenschule begrüßt. Nach einer kurzen gemeinsamen Einführung teilten sich alle Anwesenden in verschiedene Workshop-Gruppen auf, die sowohl christliche als auch jüdische Traditionen aufgriffen.

In der ersten Gruppe stand die Frage „Was ist die Tradition von Chanukka?“ im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren Wissenswertes über das achttägige Lichterfest, die Bedeutung des Ölwunders und die damit verbundenen Bräuche. Gleichzeitig bot sich Raum, Fragen zu stellen, die immer wieder zeigten, dass sowohl zur christlichen Tradition als auch zur jüdischen Religion Wissenslücken, aber auch großes Interesse vorhanden waren. In der zweiten Gruppe wurden Weihnachts- und Chanukka-Karten gebastelt, die später verkauft werden. Der Erlös soll als Spende nach Israel gehen – um ein Zeichen gelebter Solidarität und Verbundenheit zu setzen.

Die dritte Gruppe widmete sich dem offenen Gespräch rund um Religion. Hier entstand ein besonders reger Austausch: Warum gilt Jesus als so besonders? Wie wird „jüdisch sein“ gelebt? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede verbinden Chanukka und Advent? Es entwickelten sich intensive Gespräche, neue Blickwinkel wurden eröffnet, und die Jugendlichen kamen in einen lebendigen interreligiösen Dialog. Die vierte Gruppe durfte Kerzen aus Bienenwachs herstellen. Mit sichtbarer Freude formten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Kerzen, die sie stolz mit nach Hause nahmen. Zwischendurch bot sich die Möglichkeit, am Plätzchentisch Halt zu machen und sich mit Punsch, süßen Leckereien oder den typisch jüdischen Sufganiot zu stärken, bevor es zum gruppenübergreifenden Wechsel kam.

Am Ende des Tages blickten alle Schülerinnen und Schüler (aus der 9b, E-Phase und Q1) auf ein vielfältiges, herzliches und offenes Lichterfest zurück. Neue Kontakte wurden geknüpft, viele Gespräche geführt und gegenseitiges Verständnis vertieft.

Wir sagen Danke für diesen besonderen Tag und freuen uns bereits auf das Trialog-Jahr 2026.

Übrigens: Die im Rahmen des gemeinsamen Lichterfestes mit der St. Angela-Schule hergestellten Karten und Kerzen sind ab sofort im Treppenhaus des Philanthropin in der Vitrine ausgestellt.

Fotos: IEL