Flötenzauber – mit großem Vergnügen klassische Musik erleben

Ein Mitmach-Konzert der besonderen Art

Flötenzauber – mit großem Vergnügen klassische Musik erleben

Ein Mitmach-Konzert der besonderen Art

Vor der Kulisse einer sonnigen Schilflandschaft übte eine Flötistin auf ihrem Instrument, als plötzlich ein gruselig aussehendes Wesen in einem Fellanzug und mit Hörnern auf dem Kopf auf die Bühne sprang – ein erschrecktes Raunen ging durch den Festsaal. Erstaunt stellten die beiden einander vor und es stellte sich heraus, dass dieses Wesen seit 3.000 Jahren dort lebte und den Namen Pan trug. Pan staunte über die silberne Flöte der Flötistin und zog auch ein Instrument hervor: eine Flöte, hergestellt aus einer Reihe miteinander verbundener Schilfrohre. Die Flötistin bezeichnete sie als Panflöte, die „Großmutter“ der Flöten, benannt nach Pan, wie er staunend bemerkte. Er mochte seine Flöte aus Schilf viel lieber als die silbern glänzende mit lauter „Schnickschnack“, monierte Pan. Doch die Flötistin holte eine Holzflöte aus ihrem großen Koffer und zeigte Pan, dass es auch Flöten aus Holz gibt. Sie versprach, dass diese eine ganz besondere Flöte sei, die sogar zaubern könne. Auf die Frage, wer denn die „Zauberflöte“ komponiert habe, kam sofort vielfach die Antwort „Mozart“ aus dem jungen Publikum. Die Flötistin betörte uns alle mit Klängen aus Mozarts Oper und – schwupps – verwandelte sich das zottelige Wesen in einen Herrn mit Frack und Lackschuhen.

Aus dem Koffer wurden nun Noten hervorgeholt und wieder konnten Kinder erklären, was Noten sind. Besonders lustig wurde es, als Pan zum Klavier geschickt wurde und mit den Händen kräftig auf die Tasten hauen sollte: Laut ertönte das Klavier, Pan sprang erschrocken zurück und rief entsetzt: „Das Klavier hat mich angeschrien!“ Die Kinder brachen in lautes Lachen aus. Die Klänge von Bach ließen alle verstummen und aufmerksam zuhören.

Weiter ging es auf der Reise durch die Welt der Flöten. Die Flötistin verwandelte sich in Herrn Quantz, den Flötenlehrer des „Alten Fritz“, so wurde der preußische König Friedrich II. genannt. Die Flötistin wollte mit Pan ein Konzert auf dem Schloss des Alten Fritz nachspielen, doch es war noch nicht möglich. Auf dem Schloss wurden vor den Konzerten erst einmal die Fenster geöffnet und die Geräusche aus dem Schlosspark erfüllten den Raum. Uns fehlten aber die Vögel und die Bäume, also mussten die Kinder diese Rollen übernehmen. Der Festsaal hörte sich wie ein Park an einem Sommertag an: Eifrig ahmten die Schülerinnen und Schüler Blätterrauschen und Vogelgezwitscher nach, bis die Fenster des imaginären Schlosses wieder zugesperrt wurden und das Konzert beginnen konnte.

Eine Piccoloflöte hatte den nächsten Auftritt. Die Kinder wurden gefragt, warum sie so klein sei und wie sie klingen könnte. Die Antworten kamen wieder prompt: Sie könne gut mitgenommen werden, sie könne zart klingen. Das Stück mit der Piccoloflöte erinnerte an das Zwitschern von Vögeln und ja, genau an Tiere könnten diese hohen Flötentöne erinnern, bestätigte die Musikerin. Doch nicht nur helle Töne, sondern auch tiefe können Flöten erzeugen, das bewies die Flötistin mit einer großen Altflöte. Pan dachte gleich an einen Schlangenbeschwörer, zauberte eine riesige (Stoff-)Schlange hervor und suchte zwei Schlangenträger aus dem Publikum, die zur Musik die große Schlange hin- und hertrugen.

Mit ihren Projekten möchte laterna musica Kinder für klassische Musik begeistern. Das einstündige Mitmach-Theater, das alle Kinder unserer Grundschule erleben durften, bezog die Kinder immer wieder ein und bescherte ihnen kurzweilige, spannende, manchmal aufregende und oft sehr lustige Reise durch die Welt der Flöten.

 

Fotos: IEL