…handelte der große Ausflug der Kleinsten an der Grundschule. Pünktlich um 8 Uhr morgens startete am Donnerstag, den 6. Juni, die Expedition „Stadtwald“ in Richtung Oberschweinstiege. Mit dabei waren die beiden EST1-Klassen, deren Klassenlehrerinnen, eine Begleitperson als Unterstützung und selbstverständlich jede Menge Aufregung und Tatendrang.
Das großzügig aufgetragene Zeckenspray sorgte vermutlich dafür, dass auch sämtliche Mitfahrende in der Bahn noch am Abend beim Grillen mit Freunden auf der sicheren Seite waren, was diese kleinen Biester betrifft. Der Standort der Grundschule im Westend entpuppte sich wiederholt als absoluter Glücksgriff, da man mit der Straßenbahnlinie 17 nach sage und schreibe nur 17 Minuten direkt von der frischen Waldluft am Stadtrand der Großstadt durchgelüftet wurde.
Die Ankunft am Stadtwaldhaus wurde prompt mit einem Spontan-Picknick gefeiert, schließlich macht auch Bahnfahren schon ganz schön hungrig. Frisch gestärkt und in drei Gruppen eingeteilt gab es dann Führungen durch das durchdachte und weitreichende Gelände des Stadtwaldhauses. Neben einem anschaulichen Mitmach-Museum und allerlei Anschauungsmaterial begeisterten vor allem der Erlebnispfad und die Tiergehege. Die Kinder griffen beherzt mit geschlossenen Augen in Tastkästen, fühlen Steine, Holz und andere Materialien, schnupperten an Döschen mit verschiedenen Ölen und fühlten sich inmitten von saftigem Grün sichtlich wohl.
Da es in den Tagen zuvor viel regnete, waren besonders viele Schnecken auf den Wegen unterwegs. Ein Highlight bestand in der Schnecken-auf-dem-Weg-Suche und dann in der Schnecken-in-Sicherheit-Bringen-Aktion. Wie etliche andere Themen in der Schule polarisierten hier auch die Schnecken: Es gab sehr große Schneckenfans und eher kleine bis gar keine Schneckenfans.
Außer den Schnecken konnten die Kinder beispielsweise auch Rotmilane, Waldkäuzchen, Eichhörnchen, Wildschweine und Damwild beobachten. Viele der Tiere werden im Stadtwaldhaus in einer Krankenstation betreut. Und glücklicherweise können auch einige von ihnen danach wieder erfolgreich ausgewildert werden.
Ganz am Ende jeder Führung dürfen die Kinder die Haustiere streicheln. Doch wer jetzt auf ein zahmes Eichhörnchen hoffte, schaute ganz schön verdutzt aus der Wäsche, als es schon wieder um Schnecken ging. Aber nein, keine Nacktschnecken oder Weinbergschnecken kamen aus dem Terrarium angekrochen, sondern Angehörige der größte Schneckenart der Welt: Achatschnecken. So manches Gesicht spiegelte keine große Lust, dieses Haustier tatsächlich zu streicheln, andere wiederum konnten ihr Glück kaum fassen. Alles in allem war der Ausflug sehr gelungen, eine tolle Abwechslung und eine bestens von den Waldpädagoginnen betreute Lernmöglichkeit zu einem der wichtigsten Ökosysteme der Erde: dem Wald.
Fotos: IEL