Die Lichtigfeld-Schule:
ausgezeichnete Dialogarbeit im Trialog der Kulturen

Ausgezeichnete Dialogarbeit.
 

Die Lichtigfeld-Schule:
ausgezeichnete Dialogarbeit im Trialog der Kulturen

Ausgezeichnete Dialogarbeit.
 

Es ist ein wesentliches Ziel Toleranz, Mitgefühl und das Verständnis für die Gleichstellung aller Menschen, unabhängig von Religion und Herkunft, an unserer Schule zu leben und mitzugestalten.

Wie erfolgreich das auch nach außen möglich ist, erleben die Schülerinnen und Schüler über die Teilnahme am „Trialog der Kulturen“.

Es ist ein äußerst begehrtes Programm, das fest in den Schulalltag integriert ist und am 21. September 2014 beim Jahresempfang des Hochtaunuskreises feierlich mit dem Förderpreis zum Saalburgpreis „Geschichte und Heimatpflege“ geehrt wurde – zum Stolz aller, die das Leben mit und an der Lichtigfeld-Schule verbindet.

Begegnen, entdecken, verstehen:
drei Religionen im Einklang

Der Startpunkt: das Schuljahr 2009/2010
Anderen Glaubensrichtungen und Kulturen mit Selbstverständlichkeit offen gegenüber stehen, sich regelmäßig begegnen und so als Multiplikatoren für das Umfeld wirken:
Seit dem Schuljahr 2009/2010 treffen sich Schülerinnen und Schüler

  • der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin
  • der Werner-von-Siemens-Schule in Frankfurt (einer Berufsschule mit einem sehr hohen Anteil muslimischer Schüler)
  • und der St.-Angela-Schule (einer katholischen Mädchenschule in Königstein)

mit ihren Lehrern und Lehrerinnen zum Trialog der Kulturen. Das Ziel: unterschiedliche Religionen und Altersklassen sollen mögliche Berührungsängste und Vorurteile abbauen oder gar nicht erst entstehen lassen und so zu einem Klima der gegenseitigen Toleranz und Verständigung beitragen.

Der Trialog: ein Dialog aller Altersgruppen

Sich gegenseitig die Besonderheiten der eigenen Religion erklären, aber auch aktuelle politische Ereignisse und die individuellen Standpunkte dazu diskutieren: Begleitet von den Teams der Lehrer/innen meisterten die Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen und Schulen in Gesprächskreisen diese Aufgabe nicht nur selbstständig, sondern auch mit großem Erfolg. Für viele war es die erste Berührung mit den Angehörigen einer anderen Glaubensrichtung und die Gelegenheit, eine erste Beziehung zu einem Mitglied der jüdischen, muslimischen oder christlichen Gemeinde aufzubauen. So erfuhren die Schülerinnen der St. Angela-Schule zum ersten Mal, was es heißt, als Angehörige einer Minderheit in unserem Land zu leben und Anfeindungen ausgesetzt zu sein, für die Verursacher oft nicht einmal belangt werden.

Verschieden – und doch so gleich

Für die Zwölfjährigen der Lichtigfeld-Schule bis hin zu den über Zwanzigjährigen der Werner-von-Siemens-Schule gab es keine Altersbarrieren zu überwinden.
Es faszinierte sie, die unterschiedlichen Feste und Gebräuche kennenzulernen, aber auch festzustellen: junge Menschen verbinden vor allem ganz ähnliche Interessen, Eigenschaften und Wünsche.
Ihr gemeinsames Ziel: abseits der medial geprägten Meinung Informationen aus erster Hand zu erhalten und unterschiedliche Standpunkte in Frieden auszutauschen. Eine große Herausforderung ist das gerade dann, wenn auch aktuelle Themen (wie etwa der Nah-Ost-Konflikt) Inhalt der Diskussionen werden.

Nicht nur reden, auch handeln:
die Eigeninitiative „Schülerkomitee“

Ambitioniert und engagiert entschlossen sich die Schüler im Verlauf des Trialog-Programms, sich auch abseits der vereinbarten Treffen zu organisieren. Mit und ohne das Lehrerkomitee erarbeiten sie daher regelmäßig Vorschläge und planen die Ausgestaltung neuer Aktivitäten.

Beeindruckende Bekanntschaft mit dem Unbekannten

Ein gemeinsam organisiertes Sportfest, gemeinsam in der Lehrküche der Lichtigfeld-Schule unter koscheren Bedingungen kochen, Besuche der katholischen Marienkirche in Königstein sowie der Synagoge in der Freiherr-vom-Stein-Straße und der Moschee in der Kriegkstraße, in Frankfurt: Unter kundiger Expertenführung wurden nicht nur die täglichen Begegnungsorte der anderen Religionen erkundet, sondern auch der Wunsch geweckt, an den unterschiedlichen G’ttesdiensten teilzunehmen.

Willkommen im Kreis der Verständigung

Die Gesprächskreise wurden im Verlauf des Trialog-Programms eine feste Institution. In jedem Schuljahr befassen sie sich mit neuen Themen.
An der Lichtigfeld-Schule wurde im Schuljahr 2012/2013 die Rolle Jesu in den drei Religionen thematisiert, an der St. Angela-Schule befasste man sich mit den unterschiedlichen Festen und ihrer Bedeutung in den einzelnen Religionsgemeinschaften.
„Das Selbstverständnis der Frau in Religion, Beruf und Ehe in den einzelnen Religionsgemeinschaften“ steht als neues Thema auf dem Programm, wozu auch Experten eingeladen werden sollen. 

Zusammen sind wir dreifach erfolgreich:
3. Platz beim Wettbewerb „Trialog der Kulturen“!

Eine Kooperation auf Erfolgskurs: Am 8. Oktober 2015 freuten nicht nur wir uns über die erneute Auszeichnung unserer „Trialog-Gruppe“. Auch unsere zwei Kooperationsschulen, die St. Angela Schule in Königstein und die Werner-von-Siemens- Schule aus Frankfurt, waren stolz über den 3. Platz im Hessischen Wettbewerb. Für alle von uns ist der „Trialog der Kulturen“ eine täglich, gemeinsam gelebte Initiative, die vor allem durch das Miteinander seine Motivation und Verdienste bezieht.

Die anwesenden Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und die Schulleiterin, Frau Dr. Hartmann, freuten sich über das wertschätzende Ergebnis der Wettbewerbsteilnahme.
Der 3. Preis ist mit 4.500 Euro dotiert. Mit der Prämie möchte die Stiftung den Schulen ermöglichen, ihr Engagement und ihre Arbeit auch nach dem Wettbewerb erfolgreich fortzusetzen.

Für uns Lichtigfelder war es eine besondere Freude und Ehre, dass Frau Brum als ehemalige Schulleiterin und Jurymitglied der Herbert-Quandt-Stiftung die Laudatio hielt.