Wie viele Berichte über Veranstaltungen in diesen Zeiten wohl mit „endlich wieder“ beginnen mögen?
Auch unsere gemeinsame Chanukkafeier der beiden Lichtigfeld-Kollegien, die am 8. Dezember im Lehrerzimmer der Grundschule im Westend standfand, hatte dieses Motto im doppelten Sinne: Endlich konnten wir wieder zusammen feiern, reden, in Erinnerungen schwelgen und schrecklich-schöne Geschenke austauschen. Zuvor nahm uns Rabbiner Soussan in seinen dichten und gehaltvollen Ausführungen mit zu den Ursprüngen des Chanukkafestes, dem „Endlich wieder“ beim Bezug des Tempels und dem großen Wunder des Öls, das überraschend für acht Tage und Lichter reichen sollte.
Doch auch die ausgelassene Freude kam an diesem Abend zum Zuge, vor allem beim Dreideln. „Ja, nun, נ, da schnappe ich mir mal ein Geschenk!“ und „Gimme, gimme, gimme is‘ nich‘: ג, Gimel heißt, ich werde eine der Grauslichkeiten bei dir los!“ Höflichkeit und Hierarchien wurden für kurze Zeit außer Kraft gesetzt. Und das eine oder andere Geschenk entpuppte sich unvorhersehbar als Gegenstand der Begierde, das mehrfach den Platz wechselte und für wahres Jagdfieber und große Fröhlichkeit sorgte.
Am Ende hatte jede:r etwas für das häusliche Kuriositäten-Kabinett. Endlich wieder.