Das Wunder der Lichtigfeld-Schule

Die Chanukkafeier in der Grundschule

Das Wunder der Lichtigfeld-Schule

Die Chanukkafeier in der Grundschule

Endlich durften wir wieder Chanukka feiern – richtig groß in unserem Festsaal, mit Liedern, mit Tänzen, mit einem Theaterstück und sehr vielen Zuschauern!

Schon am Morgen verbreitete sich in der Grundschule eine festliche Chanukka-Stimmung. Wir starteten in den Tag mit dem gemeinsamen Anzünden der Lichter auf dem Flur. Das Singen der Chanukka-Lieder war umso schöner, weil wir von R. Kuperschmidt mit wunderbarer Klarinettenmusik unterstützt wurden.

Den ganzen Vormittag über war die Aufregung zu spüren, und natürlich wurde noch einmal eifrig geprobt. Schon seit Tagen studierten die Kinder neue Lieder, Tänze und sogar ein Theaterstück ein.
Am Nachmittag war es endlich so weit, jetzt sollte die große Feier beginnen, und viele Besucher*innen strömten in den Festsaal. Innerhalb kürzester Zeit war er bis auf den letzten Platz besetzt.
Schulleiterin Dr. Noga Hartmann begrüßte die Zuschauer*innen und erinnerte uns daran, dass wir vor drei Jahren zuletzt eine richtige, große Chanukka-Feier hatten. Sie dankte allen Beteiligten für die Vorbereitung und Organisation der Feier.

Gleich zu Beginn sprachen einige Kinder die Brachot und zündeten die drei Kerzen an. Sie sangen für uns Maos Tsur und Hanerut Halalu und eröffneten die Feier.
Unser neuer Schulchor folgte und sang mit großem Eifer – nach nur einigen Wochen Probezeit – ein Medley der Chanukka-Lieder Or Ole Hajom, Haja Nes und Jemei haChanukka. Die Darbietung wurde mit großem Applaus belohnt.

Jetzt wurde es spannend: Können die Chanukka-Kerzen uns etwas erzählen? Tatsächlich traten die Kerzen von 1 bis 8 zusammen mit dem Schamasch auf die Bühne. Der Schamasch versprach uns ein geniales Chanukka-Theater. Schnell drängte sich die Kerze 8 nach vorne und erklärte, dass sie für die Geschenke zuständig sei. Doch der Schamasch schickte die achte Kerze energisch zurück in die Reihe und fragte zuerst die Kerze 1 nach ihrer Bedeutung.

Die erste Kerze stehe für den wundersamen Sieg des Guten über das Böse. Die zweite Kerze ergänzte, dass sie für die Freiheit stehe, für die Freiheit, als Juden in unserem eigenen Land zu leben und unsere jüdische Religion stolz auszuüben. Der Schamasch fragte die dritte Kerze nach ihrer Bedeutung: Bei ihr geht es um die Helden der Geschichte, um Juda, den Makkabäer, seine Brüder und seinen Vater, die tapfere Frau Hannah und ihre sieben Söhne und…. Batman. Batman? Der Schamasch wunderte sich, doch die dritte Kerze erwiderte keck, dass der Schamasch schließlich nicht gesagt habe, es dürften nur jüdische Helden sein. Weiter ging es mit der vierten Kerze, sie vertritt einen der wichtigsten Teile eines jüdischen Feiertags, das dargereichte Essen wie frische, heiße Latkes und leckere Sufganiot. Aufgeregt rief die achte Kerze dazwischen, dass sie Sufganiot ganz besonders liebe, am liebsten mit ganz viel Marmelade und Puderzucker. Der Schamasch wies die vorlaute achte Kerze erneut streng zurecht und fragte nun die fünfte Kerze nach ihrer Bedeutung. „Oh Chanukka, oh Chanukka, oh Chanukka, come light the menora!”, sang die fünfte Kerze. Der Schamasch fragte noch einmal, wofür die fünfte Kerze steht. „Dreidel, dreidel dreh dich um!“, sang die fünfte Kerze fröhlich weiter. Der Schamasch verzweifelte fast und fragte ein drittes Mal, was denn die fünfte Kerze repräsentiert. „Ok, ok. Chanukka, Chanukka, chag jafe kol kach!“, ging es weiter. Dann endlich verriet die fünfte Kerze, wofür sie steht: für alle schönen Lieder von Chanukka, für die wunderbare Musik, die das Fest zu dem macht, was es ist.

„1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 – wie Hillel.“, das war die Antwort der Kerze 6 auf die Frage nach ihrer Bedeutung. Der Schamasch war verwirrt: Was sollte das bedeuten? Die sechste Kerze löste das Rätsel auf und erklärte, dass sie für die Chanukka-Menora und die Lichter stehe. Sie erinnerte daran, dass der große Rabbi Hillel gesagte hatte, man solle in der ersten Nacht eine Kerze anzünden, in der zweiten zwei, in der dritten drei und so weiter, bis in der letzten Nacht acht Kerzen angezündet werden – damit bringen wir immer mehr Licht in die Welt, werden von Tag zu Tag immer besser und die Dunkelheit weicht.

Die achte Kerze sprang wieder nach vorne und rief laut, dass sie immer die Kerzen vor dem Öffnen der Geschenke anzünde. Umgehend schickte der Schamasch die achte Kerze zurück in die Reihe und fragte die siebte Kerze, wofür sie steht. Die Kerze drehte und drehte sich und erzählte, dass sie das berühmte Chanukka-Spiel mit dem Dreidel oder Sewiwon vertrete. Ausführlich erklärte uns die Kerze 7, was „Nes, Gadol, Haya, Sham“ bedeutet und dass wir in Israel „Nes gadol haya po“ sagen.

Nun endlich fragte der Schamasch die achte Kerze und war überrascht über ihre Antwort. Ja, sie steht für die Geschenke, aber für sie ist das Schenken eine ernste und wichtige Angelegenheit. Der eigentliche Brauch bestehe darin, den Kindern Geld zu schenken, damit sie lernen, das Geld zu spenden. Auch die achte Kerze spendet und berichtet, dass auch sie jedes Chanukka ein Zehntel von ihrem Geld oder auch ein Geschenk nimmt und es an ein jüdisches Waisenhaus oder einer armen jüdischen Familie gibt – einem Kind, das keine Chanukka-Geschenke bekommt!

Gemeinsam wünschten uns die acht Kerzen und der Schamasch Chanukka sameach. Ein tosender Applaus folgte, das Publikum war begeistert von dem kurzweiligen Theaterstück und von der hervorragenden Darbietung der Kinder. Gleich folgte ein flotter Tanz, der genauso bejubelt wurde.

Nun durften alle Kinder der dritten Klassen auf die Bühne kommen und sangen gemeinsam. Die Kinder der Tanz-AG hatten für die Feier einen Tanz vorbereitet und brachten noch einmal richtig Schwung in die Feier. Auch sie erhielten begeisterten Applaus. Nicht nur die Tanz-AG-Kinder auf der Bühne, auch die Zuschauer sollten aufstehen und mittanzen. Begeistert folgten sie der Aufforderung und spendeten der Tanz-AG anschließend lauten Applaus.