Wenn Lehrkräfte die Schulbank drücken

Eine Fortbildung gleich zum Schuljahresbeginn: „Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt“

Wenn Lehrkräfte die Schulbank drücken

Eine Fortbildung gleich zum Schuljahresbeginn: „Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt“

Was lange währt, wird endlich gut… Am Dienstag und Mittwoch, 5. und 6. September, jeweils von 14 bis 18 Uhr, fand in der Aula des Philanthropin endlich eine Fortbildung statt, die aufgrund der Corona-Pandemie zuvor mehrmals verschoben werden musste – ein Projekt des Mideast Freedom Forum Berlin www.mideastfreedomforum.org.

Zur Einstimmung führte der Frankfurter Prof. Dr. Doron Kiesel, Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, ins Thema ein, ein Thema, das vor allem eines ist: unglaublich vielschichtig. Schnell wird allen klar: Mit Schwarz-Weiß-Malerei kann man dieser Komplexität keinesfalls gerecht werden!

Umso begeisterter ergriffen Dozenten und TeilnehmerInnen nach dieser spannenden Einleitung die Gelegenheit, gemeinsam in eine Thematik einzutauchen, die tiefe Einblicke in die vielen Facetten rund um die Gründung und Entwicklung des Staates Israels liefert. Neben der komplexen Vorgeschichte und dem dramatischen Kampf für einen eigenen jüdischen Staat in Palästina ging es auch um dessen Selbstverständnis und politisches System, um Krieg und Frieden, Friedensbemühungen und -verträge, um arabische Nachbarn und die Idee der „Zwei-Staaten-Lösung“, aber auch um kontroverse Themen von der Siedlungspolitik bis zur aktuellen Auseinandersetzung um die geplanten neuen Gesetze, die die Unabhängigkeit der Rechtsprechung beschränken sollen, und in denen nicht nur viele Menschen in Israel eine Gefahr für Gewaltenteilung und Demokratie sehen.

Die Themenkomplexe der Fortbildung beinhalteten folgende Module: „Die israelische Demokratie in der Praxis“, „Zionismus und die Gründung des Staates Israel“, „Der israelisch-arabische Konflikt: Fluchtgeschichten, Akteure, Lösungsmöglichkeiten“, „Sprechen über Israel: Legitime Kritik versus israelbezogener Antisemitismus“.
Dabei wurden die Verbindung, aber auch die Unterschiede zwischen Antisemitismus und anti-israelischen Ressentiments erläutert, sowie das Dilemma zwischen legitimer Israelkritik und purem Antisemitismus diskutiert.

Rollenspiele und ein Workshop sorgten für Abwechslung – und dafür, dass auch die Lehrerinnen und Lehrer tüchtig mitarbeiten und sich in die Rolle ihrer Schülerinnen und Schüler versetzen mussten.

Wir danken den beiden Referenten, Michael Spaney, dem Direktor des Berliner Mideast Freedom Forums und Tibor Luckenbach für zwei spannende Nachmittage. Ihr lehrreiches und v.a. auch praxisorientiertes Seminar können wir jeder Schule weiterempfehlen.

Foto: IEL